Eine Stadt, die in kultureller Hinsicht etwas auf sich hielt, schmückte sich im 19. Jahrhundert nicht nur mit einem Theater, sondern auch mit Museen. Neben Kunst- und Geschichtsmuseen gehörte auch ein Natur- und Völkerkundemuseum zum guten Ton.
In Freiburg wurde das „Adelhauser Museum für Natur & Völkerkunde“ 1895 von Hugo Ficke gegründet. Heute umfasst die völkerkundliche Sammlung 18.000 Objekte aus der ganzen Welt. Allein die afrikanische Sammlung besteht dabei aus rund 3.500 Objekten. Zu den Objekten gehören zum Beispiel Masken, Waffen und Skulpturen. Doch wie gelangten diese Kulturgüter in das Freiburger Museum und was hatte das mit Kolonialismus zu tun?
Ein unscheinbarer Alltagsgegenstand, ein hellblaues Autokennzeichen befindet sich im Fundus des Museums für Stadtgeschichte in Freiburg. Was hat dieses Kennzeichen mit den französischen Soldaten zu tun, die bis 1992 in Freiburg stationiert waren? Und was kann uns dieses Kennzeichen über die Präsenz französischer Truppen in Freiburg und ihre Folgen für Freiburg und Deutschland erzählen? Im folgenden Beitrag wird anhand eines blauen Autokennzeichens die besondere Beziehung Freiburgs zu Frankreich im Laufe der letzten 50 Jahren erkundet.
Anhand einer Pfaff-Nähmaschine aus dem Jahr 1959 wird die Geschichte der Gastarbeiterinnen in Freiburg nacherzählt. Denn ihr Beitrag zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der BRD in den Nachkriegsjahren wird häufig nicht angemessen gewürdigt.
Der Koffer eines türkischen Einwanderers dient als Objekt um eine ganze Epoche der deutschen Geschichte zu erklären. Mit dem Koffer kam ein junger Türke nach Deutschland um als Gastarbeiter sein Glück zu suchen. Heute hat er eine Familie in Deutschland und Enkel. Der "Deutschländerkoffer" als Erklärungsobjekt der Nachkriegszeit.
Dieser Beitrag erzählt die Entstehung der Anti-Atomkraft- sowie der Umweltbewegung im Breisgau, indem er die Bedeutung der Buttonmaschine für diese in den 70er Jahren entstandene Protestbewegung hervorhebt. Die Proteste in Wyhl waren ein Phänomen, das Mitglieder sämtlicher Bevölkerungsschichten vereinte. Diese drückten die ihren Protest gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl aus, indem sie sich Buttons mit dem aussagekräftigen „Nai hämmer gsait“ ansteckten - so wie einst die Kokarden während der Französischen Revolution oder 1848. Für spätere Proteste, wie beispielsweise in Brokdorf und Gorleben, waren die Ereignisse von Wyhl von großer symbolischer Bedeutung, und auch in Freiburg und Umgebung sind die Folgen von Wyhl noch heute sichtbar. Somit sind die Proteste von Wyhl eine der Wurzeln der „Green City“ Freiburg, die heute in aller Welt bekannt ist.
Ein Carepaket nach dem 2. Weltkrieg - sein Inhalt so wertvoll wie das eigene Leben. Im zerbombten Deutschland retteten die berühmten Pakete tausende von Menschenleben. Sie beflügelten aber auch den Schwarzmarkt und brachte erstmals nach Kriegsende wieder so etwas wie Handel in gang. Auch die einzelnen Inhalte haben ihre speziellen Geschichten: Verfolgungskäse, Zahnpasta, Schokolade und vieles mehr prägten eine ganze Generation.
Die katholische Heilige Edith Stein wurde in Breslau geboren, sie studierte in Göttingen, arbeitete in Münster, lebte im Kloster in Köln und starb in Auschwitz. Überall hat sie Spuren hinterlassen, so auch in Freiburg, wo sie sich zwei mal in ihrem Leben aufhielt. An diese Zeit gedenken unter anderem die in das Pflaster eingelassenen, goldenen Stolpersteine und nicht zuletzt das Fenster am Freiburger Münster, das die Heilige zeigt. Doch auch die Ordensschwestern der St. Lioba gedenken Edith Stein auf eine eigene Weise, wie im kommenden zu hören sein wird. Wie sie dies tun, und welche Geschichte genau Edith Stein mit Freiburg verbindet, wird im kommenden, dreizehnminütigen Feature zu hören sein.
Freiburg gilt als die grüne Hochburg Deutschlands. Ohne Zweifel prägte und prägt diese Partei ,,Die Grünen’’ unsere Stadt. Im folgenden Feature wird die Entwicklung der Partei sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene thematisiert. Des Weiteren werden die Gründe für die Beliebtheit der Grünen in Freiburg erläutert. Neben diesen historisch-politischen Themen werden weitere Aspekte wie die Funktion von Mode und Klischees behandelt.
Abschließend wird der Frage nachgegangen inwiefern das grüne Image Freiburgs der Realität entspricht. Wie steht es wirklich um die weit verbreitete Meinung: ,, Grün, grüner, Freiburg?
All das hören sie im folgenden Feature: Freiburg und die Birkenstocksandale.
Das Portrait im Freiburger Uniseum zeigt Johanna Kappes, die erste Studentin in ganz Deutschland, die sich an der Freiburger Universität offiziell für ein Studium einschrieb. Als die badischen Universitäten im Jahr 1900 ihre Hörsäle und Seminare für Studentinnen öffneten, war dies noch heftig umstritten.
Vor rund 130 Jahren wurde der Lippenstift, so wie wir ihn heute kennen, erfunden. Aber nicht immer diente er der Verschönerung. Gerne wurde er als Politikum eingesetzt, um zu provozieren und „anzuecken“. Während er inzwischen nur noch mit Verführung konnotiert wird, stand er einst im Zeichen der Distinktion. Nicht nur zwischen Mann und Frau; sondern auch zwischen Arm und Reich.
Freiburg verbinden die meisten Menschen mit den unzähligen „Bächle“ der Innenstadt, dem Freiburger Münster und vielleicht der Dreisam. Aber Dessous? Das ist mit Sicherheit kein Gedanke, der einem dabei in den Kopf kommt. Begeben Sie sich auf eine aufmerksame Erkundungstour durch die Freiburger Altstadt und Sie werde überrascht sein. Es gibt sie tatsächlich: kleine, elegante und mit hinreißenden Stücken dekorierte Dessous Läden. Doch was bedeutet das Wort Dessous? Was haben Dessous mit Weiblichkeit zu tun und wie hat sich die Selbstinszenierung der Frau in den letzten Jahrzehnten verändert? Das folgende Radiofeature wird diese und weitere Fragen klären. Machen Sie sich auf eine kleine, mit sinnlichen und zuweilen erotischen Anspielungen gespickte Reise gefasst...
Ein mechanischer Automat verzückt das Spielerherz. Mit der Erfindung des Einarmigen Banditen wird eine neue Ära des Glücksspiels eingeläutet . Diese bahnbrechend Erfindung bringt aber auch neue psychische, gesellschaftliche und fiskalische Auswirkungen mit sich. Wer kann also den Jackpot knacken?
Während früher Menschen mit Behinderung nur als "unnütze Esser" bezeichnet wurden, warten viele Menschen heute mit Spannung auf die Eröffnung der Paralympischen Spielen 2014 in Sotschi. Wie konnte die Gesellschaft solch eine Wandlung erleben? Und wie ist es möglich geworden, dass ein Beinamputierter die Flagge ins Olympiastadion tragen kann? Das folgende Feature verschafft einen Überblick über die Entwicklung der Prothesen und stellt die Leidenschaft am Sport als großen Genesungsfaktor dar.
Von Martin Ortlieb
Fußball – Ein Sport der Nationen begeistert. Doch über viele Jahre hat er eine Geschichte erlebt, die man dem runden Sportgerät vielleicht gar nicht zurechnen möchte. Woher stammt er denn nun dieser Fußball? Was ist an ihm, das bei Menschen Faszination, Leidenschaft und sportlichen Ehrgeiz weckt? Begleiten Sie den Fußball auf eine Reise um die Welt und erleben Sie ihn in verschiedenen Epochen unserer Erdgeschichte. Fußball – in einer ganz neuen Dimension erleben.
Der Peyote-Kaktus - für viele indigene Völker in Mexiko DAS Sprungbrett in die Welt der Gotteserfahrungen. Viele hören nun wahrscheinlich das erste Mal von ihm. Doch was ist das Besondere an dieser Pflanze? Wieso galt er als unumstrittenes Bindeglied zwischen Göttern und Menschen?Welche Rolle spielt er heute noch in der mexikanischen Gesellschaft?Anhand der Kultur der Huichol-Indianer nimmt dieses Feature den Hörer mit auf eine Reise in das nordwestliche Mexiko. Dort wird den Spuren von Peyote auf den Grund gegangen. Ein spezieller Hut aus dem Ethnologischen Museum Berlin wird uns dabei begleiten.
Ein Miniatureiffelturm aus Konservendosen, hergestellt in Dakar und als Reisesouvenir in Paris verkauft. An seinem Beispiel lässt sich die Biographie des Objekts, aber auch die der Reiseandenken erzählen. Der mutmaßliche Hersteller dürfte das Original nie gesehen haben und hat seinen Eiffelturm leicht verfremdet.
Ein Pionierprodukt der globalen Lebensmittelindustrie aus der Schweiz war der Maggi-Brühwürfel. Ursprünglich zur Verbesserung der Ernährung von Arbeitern gedacht, brachten ihn Missionare früh in die afrikanischen Kolonien, wo er sich bis heute großer Beliebtheit erfreut, wenn auch mit anderem Geschmack.
Die Schultüte oder Zuckertüte, wie sie in Ostdeutschland hieß und woher sie stammte, zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Schulanfänger. Kindern wird so der erste Schultag versüßt, dennoch hat sie im Laufe des 20. Jahrhunderts etliche Veränderungen durchlaufen: die Schultüten im Kaiserreich, im Nationalsozialismus, in der DDR und in Westdeutschland unterschieden sich nicht nur in ihrer äußeren Gestalt…
Seine Elastizität machte den Saft des Kautschukbaums zu einem begehrten Rohstoff der Industrialisierung, aber er musste mühsam im amerikanischen Dschungel gezapft werden, bis es einem Briten gelang, Setzlinge außer Landes zu schmuggeln. Nun entstanden die großen Kautschukplantagen in Südostasien. Das Interesse an diesem wertvollen Rohstoff löste schließlich im Kongo, der Privatkolonie des Königs Leopold II., die abscheulichsten Verbrechen aus.
Aus angeschwemmtem Abfall fertigten afrikanische Künstler ein buntes Nashorn, das zu Gunsten eines Umweltsdchutzprojekts verkauft wurde. Das verwendete Gummi stammt von weggeworfenen Flipflops, dem billigsten und weltweit meistgestragenen Schuhwerk, dessen Urform schon im alten Ägypten bekannt war, das aber erst durch einen brasilianischen Fabrikanten zu einem Markenprodukt wurde. Die Geschichte des Gummi-Nashorns verbindet so die Geschichte der Globalisierung mit der Geschichte eines lokalen Umweltprojekts, das so neue Aufmerksamkeit erhält.
Ein merkwürdiges Bild aus Peru gibt Betrachtern Rätsel auf. Pablo Ameringo, ein Schamane, malte es nach einem Ritual, bei dem das Psychodelika Ayahuasca zum Einsatz kam und Visionen erzeugte. Seit Jahrhunderten nutzten die Einheimischen das starken Brechreiz erzeugende Ayahuasca bei Reinigungsritualen und Heilungen.
Das Brautkleid verdrängte seit dem 19. Jahrhundert die Tracht als Hochzeitskleidung auch auf dem Lamd, bis ins 20. Jahrhundert wurde ein schwarzes Kleid mit weißem Schleier getragen. Das weiße Hochzeitskleid entwickelte sich parallel dazu als Zeichen des Wohlstands, symbolisch verkörperte es Reinheit und Jungfräulichkeit der Braut. Die Geschichte des Brautkleids spiegelt das sich wandelnde Bild der Ehefrau wider…
Kaum ein anderes Kleidungsstück hat eine solche Karriere aufzuweisen wie die Jeans. Ihr Schöpfer, der fränkische Jude Löb Strauss, verstärkte stabile Segeltuchhosen mit Kupfernieten und sorgte so für die Arbeitskleidung der Amerikaner. Erst nach der Weltwirtschaftskrise wurde die Jeans zu einer Freizeitkleidung und zum Symbol für Abenteuer – auch weil Strauss entsprechende Rodeos zur Vermarktung nutzte. Für Frauen wurde die Jeans wie andere Hosen auch erst ab den 1960er Jahren ein alltägliches Kleidungsstück…