Objektgeschichte – Lässt sich die Geschichte einer Stadt anhand von 20 ausgewählten Objekten erzählen? Und kann das im Medium Radio funktionieren, wenn man dieses Objekte nicht anschauen kann?
Angeregt von der spannenden Radioserie der BBC „A History of the World in 100 Objects“ von Neill MacGregor (British Museum London) haben sich Geschichtsstudierende auf die Suche nach solchen Objektbiographien gemacht, mit deren Hilfe sich wichtige Ereignisse und Entwicklungen der Freiburger Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts erzählen lassen. Geschichte zum Hören …
Ein unscheinbarer Alltagsgegenstand, ein hellblaues Autokennzeichen befindet sich im Fundus des Museums für Stadtgeschichte in Freiburg. Was hat dieses Kennzeichen mit den französischen Soldaten zu tun, die bis 1992 in Freiburg stationiert waren? Und was kann uns dieses Kennzeichen über die Präsenz französischer Truppen in Freiburg und ihre Folgen für Freiburg und Deutschland erzählen? Im folgenden Beitrag wird anhand eines blauen Autokennzeichens die besondere Beziehung Freiburgs zu Frankreich im Laufe der letzten 50 Jahren erkundet.
Anhand einer Pfaff-Nähmaschine aus dem Jahr 1959 wird die Geschichte der Gastarbeiterinnen in Freiburg nacherzählt. Denn ihr Beitrag zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der BRD in den Nachkriegsjahren wird häufig nicht angemessen gewürdigt.
Der Koffer eines türkischen Einwanderers dient als Objekt um eine ganze Epoche der deutschen Geschichte zu erklären. Mit dem Koffer kam ein junger Türke nach Deutschland um als Gastarbeiter sein Glück zu suchen. Heute hat er eine Familie in Deutschland und Enkel. Der "Deutschländerkoffer" als Erklärungsobjekt der Nachkriegszeit.
Dieser Beitrag erzählt die Entstehung der Anti-Atomkraft- sowie der Umweltbewegung im Breisgau, indem er die Bedeutung der Buttonmaschine für diese in den 70er Jahren entstandene Protestbewegung hervorhebt. Die Proteste in Wyhl waren ein Phänomen, das Mitglieder sämtlicher Bevölkerungsschichten vereinte. Diese drückten die ihren Protest gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl aus, indem sie sich Buttons mit dem aussagekräftigen „Nai hämmer gsait“ ansteckten - so wie einst die Kokarden während der Französischen Revolution oder 1848. Für spätere Proteste, wie beispielsweise in Brokdorf und Gorleben, waren die Ereignisse von Wyhl von großer symbolischer Bedeutung, und auch in Freiburg und Umgebung sind die Folgen von Wyhl noch heute sichtbar. Somit sind die Proteste von Wyhl eine der Wurzeln der „Green City“ Freiburg, die heute in aller Welt bekannt ist.
"Die Geschichte des Nachttopfes“ erzählt uns über den gesellschaftlichen Umgang mit einem Thema, das im Geschichtsunterricht wohl eher kaum Verwendung findet. In diesem Beitrag erfahren wir, wo, wie und zu welcher Zeit die Menschen ihre Begegnungen mit diesem über 3000 Jahre überdauernden geschichtsträchtigen Gegenstand hatten. Das Entleeren der Notdurft und vieles mehr bilden dabei den Stoff für manche Anekdote.
Mit Zinnfiguren ausgestaltete Modelle in der Zinnfigurenklause veranschaulichen Szenen zur Geschichte Freiburgs mit vielen liebevollen Details. Zinnfiguren waren im deutschen Kaiserreich ein beliebtes Kinderspielzeug für Jungen, mit denen sie Schlachten nachspielen konnten. Mit ihnen hielt auch der Militarismus im Kinderzimmer Einzug.
Ein Carepaket nach dem 2. Weltkrieg - sein Inhalt so wertvoll wie das eigene Leben. Im zerbombten Deutschland retteten die berühmten Pakete tausende von Menschenleben. Sie beflügelten aber auch den Schwarzmarkt und brachte erstmals nach Kriegsende wieder so etwas wie Handel in gang. Auch die einzelnen Inhalte haben ihre speziellen Geschichten: Verfolgungskäse, Zahnpasta, Schokolade und vieles mehr prägten eine ganze Generation.
Das blutige Schröpfen war eine seit der Antike übliche medizinische Praxis, bei der man die menschliche Haut aufschnitt und erhitzte glockenförmige Gläser aufsetzte, die durch den Unterdruck Blut aussaugten. Die antike Säftelehre gilt in der Schulmedizin heute als überholt, während sie in der traditionellen chinesichen Medizin und bei Heilpraktikern weiter verwendet wird.
Von Tilo Müller
In diesem Feature geht es um die Impfnadeln von Alexander Ecker, einem Arzt der bereits im Jahre 1801 erste Impfversuche erfolgreich in Freiburg unternahm.
Dabei wird auf die Geschichte der aller ersten Impfung in England Bezug genommen. Freiburg galt dabei eigentlich als sicherer Ort vor Epidemien, jedoch gab es auch
Zeiten in denen doch auch Freiburg davon betroffen war. Weiter spiegelt das Feature die Meinung der damaligen Bevölkerung zum Thema Impfnadeln sowie deren Verwendung.
Bunte Mützen und Bänder, Biertrinken und das Fechten sind nur wenige Vokabeln, die einem in den Sinn kommen, wenn man das Wort "Studentenverbindung " hört. Auch in Freiburg sind einige Verbindungen ansässig, seien es Corps, Burschenschaften oder Sängerschaft. Doch was ist der Unterschied zwischen den Verbindungen? Warum machen junge Studenten heutzutage immer noch in Verbindungen mit? Was ist dieses studentische Fechten eigentlich genau? Und was hat das Freiburg mit alldem zu tun? Kommen Sie mit auf eine kleine Reise in die Welt der Studentenverbindungen...
Die katholische Heilige Edith Stein wurde in Breslau geboren, sie studierte in Göttingen, arbeitete in Münster, lebte im Kloster in Köln und starb in Auschwitz. Überall hat sie Spuren hinterlassen, so auch in Freiburg, wo sie sich zwei mal in ihrem Leben aufhielt. An diese Zeit gedenken unter anderem die in das Pflaster eingelassenen, goldenen Stolpersteine und nicht zuletzt das Fenster am Freiburger Münster, das die Heilige zeigt. Doch auch die Ordensschwestern der St. Lioba gedenken Edith Stein auf eine eigene Weise, wie im kommenden zu hören sein wird. Wie sie dies tun, und welche Geschichte genau Edith Stein mit Freiburg verbindet, wird im kommenden, dreizehnminütigen Feature zu hören sein.
Die demokratischen Freiheitskämpfer der Revolution 1848/49 bewaffneten sich im Frühjahr 1849, um die von der Frankfurt Nationalversammlung beschlossene Reichsverfassung zu verteidigen. Gegen das württembergische Militär, das die Revolution in Freiburg niederschlagen sollte, bewaffneten sich die in Freiburg versammelten Freiheitskämpfer auch mit umgeschmiedeten Sensen. Eine dieser Sensen wird heute im Museum für Stadtgeschichte ausgestellt.
Von Lena Eckert
Freiburg gilt als die grüne Hochburg Deutschlands. Ohne Zweifel prägte und prägt diese Partei ,,Die Grünen’’ unsere Stadt. Im folgenden Feature wird die Entwicklung der Partei sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene thematisiert. Des Weiteren werden die Gründe für die Beliebtheit der Grünen in Freiburg erläutert. Neben diesen historisch-politischen Themen werden weitere Aspekte wie die Funktion von Mode und Klischees behandelt.
Abschließend wird der Frage nachgegangen inwiefern das grüne Image Freiburgs der Realität entspricht. Wie steht es wirklich um die weit verbreitete Meinung: ,, Grün, grüner, Freiburg?
All das hören sie im folgenden Feature: Freiburg und die Birkenstocksandale.
Anhand eines fiktiven Szenarios wird das Thema Dampfmaschine mit überregionalen und regionalen Bezügen erklärt. Angesiedelt ist das Szenario in einem Tonstudio, einer der Mitarbeiter (Pete) bringt seine kleine Spielzeugdampfmaschine im Studio vorbei; er hat sie auf dem Dachboden gefunden, möchte sie nun ausprobieren und dann seinem Sohn zum Geburtstag schenken. Ein anderer Mitarbeiter (Harry) stößt hinzu. Daraufhin entwickelt sich ein Frage-Antwort-Gespräch zwischen Harry und Pete, das „Gespräch unter Volldampf“. Am Ende stellt sich heraus, dass sie die ganze Zeit über On-Air waren, ohne dies bemerkt zu haben. Der fiktive Dialog ist also ein unfreiwilliger Radiobeitrag.
Das Portrait im Freiburger Uniseum zeigt Johanna Kappes, die erste Studentin in ganz Deutschland, die sich an der Freiburger Universität offiziell für ein Studium einschrieb. Als die badischen Universitäten im Jahr 1900 ihre Hörsäle und Seminare für Studentinnen öffneten, war dies noch heftig umstritten.
Das fiktive, besorgte Gespräch zweier Fabrikarbeiter im 19. Jahrhundert soll dem Zuhörer als Einleitung dienen. Anhand der Symbolik des Industriehandschuhes wird die geschichtliche Entwicklung von Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit, ausgehend von Freiburg vor 200 Jahren bis in die bundesweite Gegenwart nacherzählt. So entstanden als Folge nicht nur die Arbeiterklasse als neue gesellschaftliche Schicht sondern vor allem umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für Arbeiter. Die heutige Selbstverständlichkeit dieser gesetzlichen Rechte war vor 200 Jahren noch völlig unbekannt.